Die Auswahl dieser Filme ist zum Teil keine leichte Kost, aber es sind Filme, die in meiner Filmgeschichte wichtig sind. und es überrascht nicht, dass einige dieser Werke Einfluss auf zum Teil aktuelle Filme hat.
Trotzdem hoffe ich auf regen Besuch!
Sam Peckinpahs auf einem Roman von Gordon M. Williams beruhendes Psychodrama ist eine eindrucksvolle Studie über die Entwicklung und Entstehung von Gewalt. Der Film beginnt sehr ruhig, bringt dem Zuschauer erst einmal die beiden Hauptpersonen näher und fängt erst dann mit den ersten kleineren, zunächst nur verbalen Attacken der Dorfbewohner gegen David an. Doch mit jeder Minute steigert sich die Spannungskurve des Films und damit auch die Gewaltspirale. Immer intensiver werden die Übergriffe gegen den kleinen Amerikaner und schließlich schlägt er zurück. Erst auch nur verbal, doch genauso wie bei seinen „Gegnern" dreht sich dann auch bei ihm die Spirale der Gewalt nach oben, bis beide Parteien schließlich ein so hohes Level an Brutalität erreichen, dass keiner mehr dem anderen nachsteht.
Peckinpah geht dabei absolut schonungslos vor. Er führt David als eher friedlichen Bürger ein, der jedem Konflikt aus dem Weg geht. David ist so konfliktscheu, dass die Anti-Kriegsdemonstrationen in Amerika wohl mit ein Grund waren, warum er von dort „floh", nur um mit diesen Auseinandersetzungen nichts mehr zu tun haben zu müssen. Doch die Übergriffe seiner Gegner und schließlich die Bedrohung seines Heimes lassen ihn über sich hinauswachsen. Das Brutale und Schonungslose daran ist, dass man David verstehen kann. Er wird so stark in die Ecke getrieben, dass es kurzzeitig nur noch eine Alternative gibt, die Eskalation zu vermeiden und diese Alternative ist für David undenkbar.
„Geh zu Benyon und sag ihm, dass ich zu kaufen bin. Zu seinem Preis.“ Mit diesen Worten schickt der Sträfling Carter Doc'Coy (Steve McQueen, Papillon) seine Frau Carol (Ali MacGraw, Love Story) weg. Vier Jahre sitzt er nun im Gefängnis, trotz tadelloser Führung und harter Arbeit hat die Bewährungskommission gerade seinen Antrag auf Entlassung abgelehnt. Doch Benyon (Ben Johnson, The Wild Bunch), der Mann zu dem Carol gehen soll, ist einflussreich. Nur wenige Tage später öffnen sich die Türen für Doc McCoy und er ist ein freier Mann.
Im Gegenzug muss er für Benyon einen Banküberfall durchführen.
„Getaway“ bietet natürlich viel Action. Es gibt zahlreiche Autoverfolgungsjagden, die den Zuschauer unterhalten. Doch dazwischen schlägt Peckinpah immer wieder ruhigere Töne an. In nur wenigen Szenen zwischen McQueen und MacGraw am Anfang, gelingt es ihm den Zuschauer zu vermitteln, wie schwer es für dieses Ehepaar ist, ein normales Leben zu führen. Nach vier Jahren im Gefängnis ist Doc seiner Frau ein ganzes Stück weit fremd geworden. Es fällt ihm schwer sich in der Freiheit wieder zurechtzufinden, er ist sich unsicher, wie er mit seiner Frau umgehen soll. Später bekommt diese Beziehung noch einen weiteren Schlag, wenn Doc erfährt, dass seine Frau mit dem Gangsterboss Benyon ins Bett ging, um den Mann, den sie liebt, aus dem Gefängnis zu holen.
Vier Großstadtmenschen wollen noch einmal einen wilden Fluss im US-Hinterland mit ihren Kanus befahren, bevor dieser in einen Stausee verwandelt wird. Im Verlaufe der Reise geraten Einheimische und die Touristen aneinander. Es kommt zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Nachdem der erste Tote zu beklagen ist, gerät der Wochenendausflug zum höllischen Überlebenstrip.
«Terrence Malick, geboren 1943 in Texas, hat trotz seiner jahrzehntelangen Karriere im Filmgeschäft lediglich bei vier Filmen Regie geführt …. zeichnen sich seine wenigen Werke doch alle insbesondere durch eine unglaubliche Bildkomposition aus. Martin Scorsese sagte in einem Interview über Malicks „In der Glut des Südens“ sogar, jedes Einzelbild daraus könne in einem Museum ausgestellt werden.
1973 portraitiert Malick mit dem Drama und Roadmovie ‹Badlands› – seiner zweiten Regiearbeit – eine ungewöhnliche Liebe auf der Flucht. Die 15-jährige Holly (Sissy Spacek, ‹Carrie›) lebt nach dem frühen Tod ihrer Mutter unter der strengen Hand ihres Vater (Warren Oates) im Texas der späten 50er Jahre. Dort lernt sie den attraktiven und zehn Jahre älteren Lebenskünstler Kit (Martin Sheen, Apocalypse Now) kennen, der sich als Müllmann über Wasser hält und eine (in der Tat) frappierende Ähnlichkeit mit James Dean besitzt. Eine romantische Liebe entbrennt zwischen den beiden, die dem konservativen Vater jedoch ein großer Dorn im Auge wäre, wie Holly weiß. Als der Mantel der Verschwiegenheit auffliegt, richtet der Vater Hollys Hund vor ihren Augen hin und sorgt dafür, dass ihre gesamte Freizeit mit zusätzlichem Musikunterricht verplant und kontrolliert wird. Alle Anläufe Kits, in ehrlicher und sachlicher Konfrontation um die Legitimation der Beziehung durch den Vater zu bitten, prallen an diesem ab. Beim Versuch, mit Holly heimlich durchzubrennen, kommt der alte Herr jedoch dazwischen und fällt zwei Schüssen aus Kits Revolver zum Opfer. Mit nicht vielmehr als dem Allernötigsten, ein paar Schulbüchern (Kit will nicht, dass Holly in der Schule zurückfällt) und ihrer Liebe im Gepäck, machen sich die beiden auf die Flucht.
Eine ungewöhnliche Flucht, die eher eine Reise ist: Keine hektischen Blicke, keine Sirenen, kein Reifenquietschen. Vielmehr sind es wildromantische Sonnenuntergänge, Flussläufe und Baumhäuser, die von nun an das Leben der beiden Ausgestoßenen umschreiben. Stimmungsvoll, einfühlsam und von viel warmem Licht und exotisch-heiterer Musik umgeben, begleiten wir das ungewöhnlich gewöhnliche Paar auf dem Weg durch die Natur. So schön ist es, dass man das absehbar bittere Ende oft völlig vergessen und in den wunderschön fotografierten Impressionen schwelgen kann. Dennoch geht auch die Spannung nie verloren, denn die Realität lauert stets im Nacken. Denn wenn die Störenfriede in das Paradies auf Zeit einbrechen, zerreißen die Illusion und die Hoffnung auf ein Happy End immer wieder – und mehr Menschen müssen sterben. Selbst als ein alter Freund, der den Flüchtlingen Unterschlupf gewährt, sich mit der sprichwörtlichen hektischen Bewegung des Verrates verdächtig macht, muss er dafür sein Leben lassen. Doch wird das Töten nie in den Mittelpunkt gerückt. Weder inhaltlich, noch visuell. Vielmehr lapidar und nebensächlich wird das Gewehr zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand, wird Mittel zum Zweck, niemals persönlich und bestenfalls dann und wann rabenschwarz kommentiert … . (filmstarts.de)